SB 6
Ein Pionier der Kunststoff-Bauweise
Die SB 6 war ein 18 m-Starrflügelflugzeug in GfK‑Bauweise und somit das erste Kunststoffflugzeug der Akaflieg Braunschweig. Sie wurde in den Jahren 1959 und 1960 unter der Leitung von Björn Stender entwickelt und gebaut. Im Februar 1961 erhob sich das Flugzeug zum ersten Mal über Braunschweig in die Luft.
Die Flugleistungen der SB 6 waren hervorragend und mit einem guten und sicheren Handling verbunden. Sie wurde deshalb gerne im Leistungsflug, auf Wettbewerben und für Flugvermessungen eingesetzt. Allerdings stellte die damals noch sehr neue Kunststoffbauweise eine große Hürde für die Zulassung dar: Als Zulassungsbedingung war ein Bruchflügel oder ein jährlicher, experimenteller Festigkeitsnachweis gefordert. Die Akaflieg baute den Bruchflügel und führte viele Versuche mit ihm durch. Eine Besonderheit der SB 6 war die Gabel‑Zunge‑Verbindung der Flügel, die später in gleicher oder ähnlicher Form bei nahezu allen Kunststoff‑Segelflugzeugen übernommen wurde.
1964 stürzte die SB 6 nach nur drei Flugjahren während des Idaflieg‑Sommertreffens ab. Der Pilot konnte sich mit dem Fallschirm retten.
Technische Daten
Tragfläche
Spannweite: 18,00 m
Flügelfläche: 12,95 m²
Streckung; 25
V-Form: 1,5°
Pfeilung: 0°
Profil: STE 871-514
Rumpf
Länge: 7,5 m
Breite: 0,56 m
Höhe: 0,84 m
Fahrwerk: einziehbar, ungefedert
Höhenleitwerk
Ausführung: Kreuzleitwerk
Spannweite: 2,60 m
Fläche: 1,20 m²
Streckung: 5,6
Ausschlag: +4/-10°
Profil: EA 8(-1)-009
Seitenleitwerk
Höhe: 1,5 m
Fläche: 1,27 m²
Streckung: 1,71
Ausschlag: ±35°
Profil: EA 6(-1)-012
Massen
Fluggewicht: 350 kg
Rüstgewicht: 260 kg
Zuladung: 90 kg
Flächenbelastung: 27 kg/m²
Flugleistungen
Mindestgeschw.: 58 km/h
Höchstgeschw.: 200 km/h
Gleitzahl: 39 bei 90 km/h
geringstes Sinken: 0,63 m/s bei 88 km/h